Eine starke Struktur für die Zukunft

1. Juli 2024

Eine starke Struktur für die Zukunft

1 Juli 2024

Die Merkur Druck Gruppe hat in den vergangenen zwei Jahren die Transformation zu einem Medienproduktionshaus vollzogen. Der Produktions-Hub in Langenthal vereint die Kompetenzbereiche Beratung, Kreation, Druck und Digital unter einem Dach. Nun wurde auch noch die Firmenstruktur modernisiert. Die Gruppe bestand bisher aus den vier Unternehmungen Merkur Zeitungsdruck AG, Merkur Druck AG, sprüngli druck ag und Hertig + Co. AG. Allesamt eigenständige Druckunternehmen unter dem Dach der Merkur Druck Holding AG. Die beiden Inhaber und Geschäftsleiter Thomas Schärer und Marco Husistein blicken zurück und voraus.

fusion – merkur medien

Thomas Schärer und Marco Husistein – gemeinsam seid ihr für die Geschicke der merkur gruppe verantwortlich. Warum nun die Fusion der bisher eigenständigen Offset- und Digitaldruckbetriebe aus Langenthal, Villmergen und Lyss zur merkur medien ag?

Thomas Schärer (TS): Seit 2013 gibt es uns in der Form der Merkur Druck Gruppe, mit juristisch getrennten Firmen, jedoch mit enger Zusammenarbeit untereinander. In einem ersten Schritt haben wir die Standorte spezialisiert und zentrale Funktionen von Langenthal aus abgedeckt, wo wir auch ideale Bedingungen für weiteres Wachstum haben. Mit der kürzlichen Standortzentralisierung und der Fusion haben wir nur eine langfristige Entwicklung vollzogen.

Marco Husistein (MH): Die bisherigen Produktionsstandorte sind bewusst auch nach der Fusion mit Ansprechpartner:innen erhalten geblieben, jedoch konzentriert auf eine hohe Beratungskompetenz.
Wir haben nun endgültig Klarheit geschaffen und mit «merkur» einen Brand realisiert, der juristisch aus der merkur medien ag – den fusionierten Standorten – und aus der merkur zeitungsdruck ag besteht.

Ihr habt also eine bewusste Übergangszeit zu einer Marke abgeschlossen?
MH:
Ja, damit sich Mitarbeitende, Lieferunternehmen und ganz wichtig natürlich unsere vielseitige Kundschaft sanft an den Wechsel zur neuen Marke und die neue Organisation gewöhnen konnten.

TS: Das Feedback auf diesen Schritt ist gut. Der Staub der früheren Zeit ist weg, ohne dass wir dabei unsere Wurzeln vernachlässigt haben. Das neue Branding zeigt gut, worum es uns geht: Wir sind heute mehr als nur eine Druckerei, wir sind eine Medienproduzentin für gedruckte und digitale Medien. Und so sind wir nach der Fusion stark für die Zukunft aufgestellt, mit einer festen Struktur und einem geschärften Profil. Wir werden zu Recht als modern und kompetent wahrgenommen.

Gab es in den Regionen Villmergen und Lyss, den ehemaligen Produktionsstandorten der sprüngli druck ag und der Hertig + Co. AG, auch negative Reaktionen?
MH: Es gab wenige Diskussionen mit regional stark verankerten Kunden, die Wert auf einen lokalen Produktionspartner für gedruckte und digitale Medien legen, der eine gewisse Zahl an Arbeitsplätzen vor Ort unterhält.

TS: Wir erklären uns jeweils im direkten Gespräch und zeigen auf, dass wir ja gar nicht weg sind. Vielmehr: Wir sind mit einer gestärkten Beratungskompetenz in Villmergen und Lyss weiterhin vor Ort und können jetzt Dinge verwirklichen, die nur in der neuen, zentralen Struktur mit etwas mehr als 170 Spezialistinnen und Spezialisten bei rund 140 Vollzeitstellen sowie kurzen Wegen realisierbar sind.

Wie haben eigentlich eure Mitarbeitenden auf den Wechsel und die Fusion reagiert?
TS: Wir haben unsere Kolleginnen und Kollegen bereits zwei Jahre im Voraus über unsere Absichten informiert. Alle haben ein Angebot für einen Arbeitsplatz in Langenthal erhalten. Die meisten haben unsere Pläne geschätzt und das Jobangebot wahrgenommen. Für einige wenige ist der neue Arbeitsweg aber dann doch zu lang gewesen

Ist die kulturelle Anpassung noch im Gang?
MH: Natürlich funktionierten die etwas kleineren Betriebe in Villmergen und Lyss anders als der heutige Grossbetrieb in Langenthal. Doch wir haben alle voneinander profitiert. Langenthal lernte vom agilen Geist der Spezialistinnen und Spezialisten aus Lyss und Villmergen, diese hingegen von neuen Strukturen, die Halt und Sicherheit im Arbeitsalltag und in der Beziehung zu uns als Arbeitgeberin geben. Der Kleine lernt vom Grossen, der Grosse vom Kleinen.

TS: Mit grossem Respekt haben wir die «Integration» der sprüngli- und Hertig-Mitarbeitenden in Langenthal vorbereitet. Die bisher «Externen» sind mit offenen Armen empfangen worden und, das war ebenso wichtig, sie sind ohne Vorurteile im Oberaargau gestartet. Sehr rasch sind wir zu einem Team zusammengewachsen. Es herrscht ein positiver Spirit.

Hat die Fusion zu Verschiebungen in der Lieferantenstruktur geführt?
MH: Nein. Wir pflegen langjährige und partnerschaftliche Beziehungen! Höchstleistungen für unsere anspruchsvolle Kundschaft können wir nur gemeinsam mit den besten Partnern erbringen. Unsere Lieferunternehmen profitieren von der Fusion, sie fahren nun nur noch einen Standort an, wodurch weniger Aufwand entsteht und dabei erst noch die Umwelt geschont wird.

Also ist die Fusion überstanden?
MH: Aus meiner Sicht ja. Wir haben schon früh erkannt, dass das grosse Ganze wichtiger ist. Die Verwerfungen in der Druckereibranche machen solche Schritte nötig. Unsere Strategie …

TS: … zielt auf die Zukunft. Wir müssen uns in einem umkämpften Markt behaupten. Wir wollen, dass wir mutig und weiterhin innovativ vorwärtsgehen. Wir sind gut aufgestellt und in der Lage, gewisse Marktvolumen übernehmen zu können.

Braucht denn die moderne Medienwelt noch Drucksachen?
TS: Aber sicher! Im Sinne eines markttauglichen Medienmixes wird Print zukünftig wieder eine wichtigere Rolle spielen. Print entwickelt sich zu einem nachhaltigen Premium-Produkt. Wir sind überzeugt, dass wir dafür die richtige Partnerin sind, denn kaum ein Medienproduzent verfügt über diese integrierte Sichtweise mit einem gedruckten und digitalen Angebot und ist dazu noch sehr nachhaltig aufgestellt.

MH: Wir waren eine der ersten Printmedienherstellerinnen mit ökologischen Druckfarben, wir betreiben unsere Produktion nachhaltig und mit VOC-freien Hilfsmitteln und wir haben jüngst eine neue Wärme- und Kälteanlage in Betrieb genommen. Sie nutzt die Abwärme des Druckens zum Heizen und Grundwasser zum Kühlen.

Wenn ihr so stark von Print überzeugt seid, weshalb legt ihr dann auch noch so grossen Wert auf den Ausbau eures digitalen Angebots?
TS: Wir sind eigentlich schon seit je eine vollstufige Mediendienstleisterin und setzten so auch immer stark auf eine kreative und leistungsfähige Medienvorstufe.

MH: Wir erweitern unser digitales Angebot laufend, damit wir die veränderten Bedürfnisse unserer Kundschaft ganzheitlich abdecken können. Website, Imagebroschüre, Geschäftsdrucksachen, Kreation, Layout, Bildbearbeitung, Korrektorat, Fotografie aus einer Hand, das ist Effizienz pur für unsere Kundschaft! Ob gedruckt oder digital … starke Fachkräfte mit grosser Leidenschaft, topmoderne Technik, die zeitgemässe Nutzung von künstlicher Intelligenz und ein offener Zukunftsgeist, das macht uns aus. Und natürlich unsere Mitarbeitenden, die auch die Extrameile für unsere Kundinnen und Kunden und eine nachhaltige Umwelt gehen.

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